Was ist nachhaltige Mode?


Was steckt wirklich hinter "Sustainable Fashion"? Worin unterscheiden sich Öko-, grüne und ethische bzw. faire Mode und was haben diese Begriffe mit Greenwashing zu tun? Um fundierte Kaufentscheidungen treffen zu können, ist es wichtig, sich damit auseinanderzusetzen

Nachhaltige Mode – worum geht's?


Unter nachhaltiger Mode versteht man Kleidung und Accessoires, die auf allen Ebenen, d.h. sowohl aus ökologischer als auch aus sozio-ökonomischer Sicht, so nachhaltig wie möglich hergestellt wurden. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus eines Produktes einbezogen: Von der Rohstoffgewinnung bis zur Fertigung, vom Transport bis zur Wiederverwendung und zum Recycling. Nachhaltige Mode zielt auf langfristigere Lösungen ab, wobei der Schwerpunkt auf der Schaffung einer langfristig nachhaltigen Modeindustrie auf allen Ebenen liegt. Der Begriff der Nachhaltigkeit wird (nicht nur im Bereich der Mode) häufig zu Marketingzwecken verwendet, um der Marke das Image zu verleihen, umwelt- und klimafreundlich oder „grün“ zu agieren. Damit etwas wirklich nachhaltig ist, braucht es Transparenz in Form von konkreten Nachweisen – die jedoch oft fehlen. Hier gilt es also genauer hinzuschauen und die zahlreich eingesetzten Buzzwords zu hinterfragen! Sich im nachhaltigen Teil der Modewelt zurechtzufinden und von konventionellen Strukturen abzugrenzen, ist schwierig. Nicht zuletzt, weil es für keinen der oben genannten Begriffe offizielle Definitionen gibt. In der Branche herrscht immer noch Unsicherheit darüber, was als nachhaltig bezeichnet werden kann und was nicht. Vor allem Verbraucher:innen werden so in eine erschwerte Lage gebracht.

Ethische Mode


Gleiches gilt für „Ethische Mode“. Es gibt geteilte Meinungen darüber, was ethische Mode eigentlich bedeutet. Während die einen glauben, dass es darum geht, die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu reduzieren, glauben andere, dass der Fokus auf sozialer Verantwortung und Gerechtigkeit liegt. Ethische Mode kann in erster Linie als Kleidung bezeichnet werden, die sowohl unter fairen Arbeitsbedingungen als auch mit Rücksicht auf die Tierwelt & Natur produziert wurde. Auch dies muss konkret belegt werden, um sich vom Greenwashing abzugrenzen.

Anforderungen an die Haltbarkeit


Was können Unternehmen tun, um tatsächliche Nachhaltigkeitsbestrebungen zu belegen? Es geht im Wesentlichen um diese drei Dinge:
1. Das Bemühen, die Nachfrage möglichst genau abzudecken, um eine Überproduktion und die Verschwendung von Kleidung zu vermeiden.
2. Die Herstellung langlebiger Kleidung und Accessoires.
3. Transparenz in Hinsicht auf Herkunft und Materialien der Kleidung, um sicherzustellen, dass sie unter menschenwürdigen Bedingungen und aus biologischen Materialien hergestellt wurde.

Nachhaltigkeit auf Konsument:innenebene


Bei nachhaltiger Mode geht es auch um die Verbraucher:innen, wobei der Schwerpunkt auf der Schaffung eines nachhaltigeren Konsumklimas liegt. Es geht um eine veränderte (hinterfragende) Einstellung zur Modebranche, zum Kaufverhalten und zu mehr Bewusstsein und Reflexion im Kaufprozess selbst. Du kannst dich aktiv an der Veränderung hin zu einer nachhaltigeren Modeindustrie beteiligen, indem du unter anderem kritisch beleuchtest, wie Unternehmen und Marken gängige Greenwashing-Konzepte in Werbekampagnen, in sozialen Medien und in Geschäften verwenden.

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