Better Cotton & Greenwashing


Was ist Better Cotton?
Better Cotton ist eine gemeinnützige Organisation, deren Arbeit darauf abzielt, die Standards der globalen Baumwollproduktion zu verbessern. Better Cotton berücksichtigt dabei den einzelnen Bauern und die Umwelt.

Trägt ein Kleidungsstück das Better-Cotton-Logo, bedeutet dies, dass die Baumwolle von Better-Cotton-Bauern bezogen wurde. Es gibt jedoch keine Garantie, dass das Kleidungsstück nachhaltig und biologisch produziert wurde, da Better Cotton über die sog. Massenbilanz-Beschaffung oft mit konventionell angebauter Baumwolle gemischt und/oder ersetzt wird. Die Baumwolle selbst ist nicht physisch rückverfolgbar, was bedeutet, dass sich nicht mit Sicherheit feststellen lässt, ob die Baumwolle im Kleidungsstück tatsächlich aus biologischem Anbau stammt oder nicht.

Das Problem mit Better Cotton
Abgesehen davon, dass die Baumwolle nicht rückverfolgbar ist, wird Better Cotton teilweise auch mit Pestiziden und gentechnisch verändertem Saatgut angebaut, was im Bio-Baumwollanbau verboten ist. GVO-Saatgut schützt nach einer gewissen Zeit nicht mehr vor Krankheiten und Schädlingen, denn Insekten entwickeln eine Immunität und Pestizide trocknen den Boden aus, wodurch viel mehr Wasser benötigt wird als bei gesunden Böden. Das Wasser, das dann zum Anbau von Nahrungsmitteln und zum Trinken verwendet wird und in die umliegenden Flüsse und Bäche fließt, ist verschmutzt.

Better Cotton und Greenwashing
Viele Unternehmen vermarkten Better-Cotton-Produkte sowohl als biologisch als auch nachhaltig – was sie nicht garantieren können, weil die Baumwolle nicht rückverfolgbar ist. All jene Unternehmen und Marken, die sich oder ihre Produkte im Sinne von Better Cotton als „Bio“ und „Nachhaltig“ vermarkten, sind somit klassische Beispiele für Greenwashing - sie stellen sich umweltfreundlicher dar, als sie sind. Wichtig ist, sich daran zu erinnern, dass nur Dinge, die tatsächlich und nachvollziehbar biologisch produziert werden, als biologisch bezeichnet werden können. Sonst nix!

Eine gute Absicht
Die Intention hinter Better Cotton ist im Grunde nicht verwerflich, da alle Initiativen zur Verbesserung der weltweiten Baumwollproduktion positiv sind. Das Problem liegt in der Vermarktung von Better Cotton und wie es von den Verbraucher:innen angenommen wird - Better Cotton wird mit Bio-Baumwolle gleichgesetzt, obwohl sie sich in Anforderungen, Standards und Umweltauswirkungen enorm unterscheiden. Die Anforderungen an Better Cotton stützen sich oftmals lediglich auf die in dem jeweiligen Produktionsland herrschenden nationalen Gesetze. Regelmäßige Überprüfungen finden nur auf Grundlage dieser Mindestanforderungen statt - dabei spielt es keine Rolle, ob man anstrebt, sich ständig zu verbessern. Außerdem greift dies nur auf landwirtschaftlicher Ebene, was bedeutet, dass keine Anforderungen an andere Produktionsschritte wie das Färben (das große Mengen an Chemikalien erfordert) gestellt werden.

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